Lehm im Altbau

Lehm im Altbau

Wie Sie mit Lehm auch im Altbau das Raumklima verbessern und moderne Gestaltungen realisieren können

Die Renovierung und Sanierung von Altbauten erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da historische Gebäude oft einen einzigartigen Charme und eine besondere Geschichte haben. Bei der Sanierung von Altbauten stehen jedoch nicht nur die Erhaltung des historischen Erbes und die Wiederherstellung der architektonischen Details im Vordergrund, sondern auch die Verbesserung des Raumklimas und die Nachhaltigkeit der Baumaßnahmen. In diesem Zusammenhang gewinnen Lehmputze und Lehmfarben immer mehr an Bedeutung.

Bei alten Fachwerkhäusern oder Gutshäusern kann man sich den Einsatz von Lehm sehr gut vorstellen. Doch in einem Haus aus den 50er oder 60er Jahren des letzten Jahrhunderts oder gar in einer Wohnung oder einem Haus, das gerade einmal 10 Jahre alt ist, fällt einem das schon etwas schwerer. Kann bzw. sollte man dort so einfach Lehm einsetzen?

Die klare Antwort lautet: Ja!

Lehmputze – Vielseitig und nachhaltig

Lehmputze sind eine bewährte und nachhaltige Möglichkeit, die Innenräume von Altbauten zu gestalten und zu renovieren. Lehmputze bestehen aus natürlichen Rohstoffen, hauptsächlich aus Ton, Sand und Stroh. Sie sind frei von schädlichen Chemikalien und bieten eine Fülle von Vorteilen:

  1. Regulierung des Raumklimas: Lehm hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, was zu einer natürlichen Regulierung der Luftfeuchtigkeit führt. Dies schafft ein gesundes und angenehmes Raumklima, das insbesondere für Allergiker von Vorteil ist.

  2. Wärmedämmung: Lehmputze haben gute wärmedämmende Eigenschaften und können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu reduzieren, indem sie im Winter die Wärme im Raum halten und im Sommer die Hitze draußen lassen. Gerade mit Dämmstoffen aus Holzfaser erzielt man so hervorragende Ergebnisse.

  3. Schallschutz: Lehmputze haben auch hervorragende schalldämmende Eigenschaften, was sie ideal für die Renovierung von Altbauten in städtischen Gebieten macht.

  4. Nachhaltigkeit: Die Herstellung von Lehmputzen verursacht einen geringen ökologischen Fußabdruck, da die Rohstoffe lokal verfügbar sind und die Herstellung wenig Energie erfordert.

Im Neubau kann man sich diese Punkte gut vorstellen. Hier kann man von Anfang an den Einsatz eines Lehmputzes planen und umsetzen. Doch gerade im Altbau sind die Wände schon verputzt. Man möchte auch den bestehenden Putz aus unterschiedlichen Gründen nicht entfernen. Doch auch hier besteht die Möglichkeit, Lehm wirksam einzubringen.

Hierfür muss man sich zuerst einmal die Wirkungsweise des Lehms ansehen. Durch seine hohe Porigkeit und seinen Aufbau besitzt er eine hohe Sorptionsfähigkeit und verändert positiv die Luftionen (weitergehende Informationen findet Ihr hier). Jetzt muss man wissen, dass bei einem Lehmputz von 16 oder 20 mm Schichtstärke ca. 80% des Feuchteaustausches in den ersten 8 mm stattfinden. Diese Eigenschaft kann man gut nutzen, indem man auf bestehende Altputze diese Putz-Schichtstärke von 8 mm aufbringt. Dies kann man durch eine reine Schicht Feinputz oder durch die Kombination Lehm-Feinputz und einem farbigen Lehmdekorspachtel erreichen. Dieser Aufbau bringt eine spürbare und positive Verbesserung des Raumklimas. Dies haben uns unsere Kunden immer bestätigt. Zusätzlich wirkt der Putz, der unter dem Lehmputz liegt, auch noch. Gerade in Häusern aus den 50er, 60er und 70er Jahren findet man häufig noch Kalk-Zement-Putze mit einem hohen Kalkanteil. Hier unterstützt der Kalkputz zusätzlich und erhöht die Wirkung der dünneren Lehmschicht.

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Wenn eine ausreichende Fläche mit dieser dünneren Lehmschicht bearbeitet wird, reicht die Gesamtmenge an Lehm meistens auch aus, damit die negativ geladenen Ionen des Tons eine angenehmere Luft schaffen.

Ein weiteres spannendes Thema sind Innendämmungen mit Mineralschaum oder Holzfaser, die beide zusammen mit Lehmputzen dabei helfen, Energie zu sparen und gleichzeitig ein super Raumklima erzeugen.

Lehmdekorspachtel - Oberfläche mit Ausdruck

Lehmdekorspachtel sind eine interessante Alternative bei der Renovierung von Wand und Deckenflächen. Sie besitzen nur eine Schichtstärke von 1-3 mm und bringen somit nicht die Menge Lehm und die entsprechend positive Wirkung wie ein richtiger Lehmputz mit. Sie haben aber trotzdem eine ganze Reihe guter Eigenschaften.

In erster Linie sollen Lehmdekorspachtel eine angenehme und ansehnliche Oberfläche erzeugen. Sie bestehen meistens aus feineren Tonen, kombiniert mit feineren Zuschlagsstoffen, zusätzlichen Bindern und je nach Hersteller auch natürlichen Pigmenten. Allen gemeinsam ist, dass auch sie Feuchtigkeit absorbieren können und hoch diffusionsfähig sind. Somit behindern sie nicht, dass Wasserdampf durch den Baukörper wandern kann. Wer also einen alten und hochwertigen Kalk-Zement-Putz auf den Wänden hat, kann schon durch die dünnere Schicht Lehmdekorspachtel das Raumklima positiv beeinflussen.

Zusätzlich bieten die Lehmdekorspachtel je nach Hersteller ein großes Farbenspektrum. Bei Lesando und seinem Lehmdekorspachtel Capriccio kann man aus über 600 Farbtönen wählen. Bei der Farbigkeit haben die Hersteller auch unterschiedliche Philosophien. Während Lesando die Farbigkeit über Pigmente schafft, setzt man z. B. bei Claytec mit seinem Produkt Yosima auf unterschiedlich farbige Tone. Dies führt auch zu unterschiedlichen Oberflächenwirkungen, sodass man sehr schön je nach seinem Geschmack ein gutes Produkt findet.

Die Lehmdekorspachtel bieten auch im Alltag viele Vorteile. So lassen sie sich nach Jahren vollflächig oder wandweise Reinigen. So kann man mehrere Jahrzehnte nur durch Reinigung und ohne neue Renovierung auskommen. Da die Pulvermasse der Lehmdekorspachtel in Ihrer Farbigkeit durchgefärbt ist, kann man entsprechende trockene Reste auch nach Jahren noch anmischen und damit kleinere Beschädigungen oder Nagellöcher beseitigen. Auch das alles Argumente für die gute Nachhaltigkeit von Lehmprodukten.

Lehmwand Beispiel Maler Kecker

Lehmfarben – Natürliche Schönheit

Neben Lehmputzen sind auch Lehmfarben eine ausgezeichnete Wahl für die Gestaltung von Innenräumen in Altbauten. Lehmfarben bestehen ebenfalls aus natürlichen Rohstoffen und sind frei von schädlichen Chemikalien. Sie bieten folgende Vorteile:

  1. Atmungsaktivität: Lehmfarben sind atmungsaktiv und tragen zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei, was wiederum zur Schaffung eines gesunden Innenraumklimas beiträgt.

  2. Farbvielfalt: Lehmfarben sind in einer breiten Palette von Farben erhältlich und bieten die Möglichkeit, historische Farbschemata wiederherzustellen oder individuelle Gestaltungskonzepte umzusetzen.

  3. Langlebigkeit: Lehmfarben sind langlebig und behalten ihre Farbintensität über lange Zeiträume.

  4. Nachhaltigkeit: Auch Lehmfarben sind umweltfreundlich und nachhaltig, da sie aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden.

Trotz der vielen Vorteile lohnt sich trotzdem eine genauere Betrachtung der Lehmfarben. Sie bekommen Lehmfarben als fertig angemischtes Produkt oder in Pulverform zum selber anrühren. Einige der fertig angemischten Farben können Konservierungsmittel enthalten, die für allergische Menschen ein Problem sein können. Unsere Lehmfarbe von AURO enthält z. B. keine Konservierungsmittel. Lehmfarben in Pulverform brauchen diese Konservierungsmittel nicht, wie z. B. die Lehmfarbe Bravo von Lesando. Sie wird erst kurz vor der Verarbeitung mit Wasser angerührt und ist auch nur ein paar Tage verwendbar, bevor sie schlecht wird.

Auch bei der Belastbarkeit sind Lehmfarben je nach Hersteller nicht immer mit anderen Produkten vergleichbar. Sie lassen sich häufig durch Wasser wieder anlösen und sind in der Oberfläche nicht ausreichend stabil. Hier hilft die Empfehlung eines erfahrenen Malers oder Fachhändlers.

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In unserem Shop Grüne-Farbe.de finden findige Heimwerker übrigens ausgewählte Lehmprodukte!

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Wer sich bisher noch nicht sicher war, ob Lehm im Altbau etwas für ihn sein könnte, ist jetzt sicherlich ein Stück schlauer. Die Verwendung von Lehmputzen und Lehmfarben im Altbau bietet zahlreiche Vorteile, sowohl in Bezug auf die Erhaltung des historischen Charakters als auch auf die Verbesserung des Raumklimas und die Nachhaltigkeit der Baumaßnahmen. Man braucht kein altes Fachwerkhaus, um mit Lehm zu arbeiten. Bei der Renovierung von Altbauten sollten Bauherren und Renovierer daher die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Lehm als Baustoff in Betracht ziehen. Die Kombination aus natürlicher Schönheit und ökologischer Verantwortung macht Lehm zu einer attraktiven Wahl für die Sanierung und Renovierung bestehender Räume und Gebäude. Gerade für Heimwerker sind die unterschiedlichen Produkte je nach handwerklichem Können und Talent eine gute Möglichkeit, seine Ideen zu realisieren.

Als Baubiologe und Maler helfe ich Ihnen gerne mit meinem Team weiter. Damit Sie gesund wohnen.


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1 Kommentar

  • Wir sind mit unserem Lehmputz immer noch gut zufrieden und freuen uns jeden Tag über ei gesundes Raumklima. Die Firma Kecker hat uns hervorragend beraten und sehr anschließend .gut gearbeited

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